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Gesucht wird Santa Claus, bekannter noch unter seinem Decknamen: Weihnachtsmann. Der Gesuchte trägt einen roten Mantel, weißen Bart, schwarze Stiefel. Wohnhaft ist er am Nordpol. Der Flüchtige fährt einen braunen Rentierschlitten. Vermutlich hat eines seiner Rentiere eine glühend rote Nase.

Der Weihnachtsmann wird angeklagt wegen Hausfriedensbruch und gefährlichen Eingriff in den Luftverkehr. Zudem verstößt er gegen Datenschutzbestimmungen, denn er führt eine Liste mit den guten und bösen Taten aller Jungen und Mädchen.

Sein ungeheuerliche Tat verübt er einmal im Jahr, in der Nacht auf den 25. Dezember. Auf allen Kontinenten steigt er durch Schornsteine und Kamine hinab, vergeht sich an aufgetischten Plätzchen und eingeschenkter Milch. Dann schleicht er sich in die Kinderzimmer, um den bösen Kindern Kohle und den guten die Spielsachen zu bringen, die seine Elfen in bitterkalten Fabrikhallen herstellen müssen. Seine Elfen arbeiten das ganze Jahr. Die Höhe ihres Lohnes ist unbekannt. Wahrscheinlich gibt es keinen. Der Weihnachtsmann verfügt über keine bekannten Einkünfte.

Wenn ich mir diesen „Fahndungsbrief“ heute so vor Augen führe, empfinde ich das, was der Weihnachtsmann macht eigentlich schon als ein wenig bedenklich. Als Kind aber freute ich mich einfach nur darauf, im Kaufhaus auf seinem Schoß von all dem zu berichten, was ich an Wünschen das Jahr hindurch so angesammelt hatte. Zwar erfüllte er lange nie alle, aber die Kohlestücke blieben mir auch erspart. Dem nächsten Jahr tat das keinen Abbruch. Ich weiß nicht, vielleicht ist man da als Kind unbefangener.

Im vorweihnachtlichen Einkaufsstress voller Ansprüche und Erwartungen, da wünsche ich mir genau das: völlig unbefangen den Weihnachtszauber genießen, ganz frei von all den Erwartungen, die ich glaube erfüllen zu müssen.

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