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Ich habe einen elektronischen Kalender. Er hat Vorteile und so viele Nachteile, dass ich ihn manchmal in die Ecke werfen und mir wieder einen Papierkalender kaufen könnte. Vielleicht mache ich das auch noch. Aber da liegt er, mein elektronischer Kalender, ich brauche ihn dringend und er funktioniert nicht.

Da fällt mir ein, dass ich einen so genannten soft reset, ein sanftes Zurücksetzen, machen sollte. Dazu stecke ich einen kleinen Stift an eine ganz bestimmte Stelle. Der Computer wird dann mit seinem Programm in eine Position zurück manövriert, die ihn wieder einsatzfähig macht. Seine Grundordnung wird gewissermaßen wieder hergestellt.

Schon ist er mir sympatisch. Denn einen soft reset kann ich selber auch immer wieder gebrauchen. Ich brauche dazu keinen Stift, sondern Ruhe und Besinnung. Ich brauche das Bewusstsein dafür, dass ich etwas gründlich vermasselt habe. Reue, wenn man so will.

Ich muss sagen dürfen, was ich falsch gemacht habe - einem Menschen und Gott. Und dann muss ich darauf vertrauen dürfen, dass mir vergeben wird. Von dem Menschen, den ich etwas angetan, von Gott, dessen Ideen für mein Leben ich durchkreuzt habe. Ein soft reset, das ist Buße, die mich vergnügt wieder neu mit mir und anderen anfangen lässt.

Übrigens: Ein hard reset, ein hartes Zurücksetzen, kann man bei einem elektronischen Kalender auch machen. Das löscht alles, da bleibt nichts mehr übrig. Aber das gibt´s bei Gott nicht. Zum Glück.

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