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„Vor dem Tod habe ich Angst“, sagen viele. Und wenn man dann nachfragt, ist es oft nicht die Angst vor dem Tod, sondern vor dem Sterben. Das Ende des Lebens. Fragen tauchen auf: Werde ich Schmerzen haben? Werde ich alleine sein oder ist jemand bei mir? Geht es schnell oder langsam?

Weil niemand weiß, wie es sein wird, macht die Ungewissheit Angst. Und weil man ja hinterher auch niemanden fragen kann: „Na, wie war’s?“ sind Befürchtungen verbreiteter als Zuversicht.

Dabei ist Sterben ein ähnlich natürlicher Vorgang wie Geboren-Werden. Ist es hier ein Pressen mit Wehen bis ein Menschlein seinen ersten Schrei tut, ist es da ein Weniger-Werden und Zurückgehen bis der letzte Atemzug verweht. Das eine wie das andere ist – wenn die Umstände passen – ein schöner und friedlicher Prozess. Teil des Lebens eben.

Das einzige, was es dazu braucht, ist beim Sterben die Bereitschaft, sich darauf einzulassen. Als Sterbender und als Begleitende. Schmerzen lassen sich dabei lindern, wenn Ärzte und Pflegekräfte das behandeln. Gedanken und Sorgen lassen sich bereden und so manches kann noch erledigt und erlebt werden. Hospizvereine und Palliativ-Teams geben Unterstützung und Angehörige können entlastet werden.

Wenn das alles gegeben ist, kann Sterben gelingen. Und die, die es miterleben spüren etwas von dem Frieden, der einkehrt am Ende des Lebens. Die Dankbarkeit, diesen Weg gemeinsam gegangen zu sein. So mancher blickt darauf später gerne zurück.

Gibt es Ausnahmen? Ja, bei Unfällen und wenn jemand beschließt, sich umzubringen. Da hat das Sterben andere Vorzeichen. Aber auch da bleibt Sterben ein Teil des Lebens, der erlebt werden kann und will.

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