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Wo passen die Sanitäter eigentlich hin, unter welchen Buchstaben?


Es gibt in Deutschland Einsatzsanitäter und Rettungssanitäter, Notfallsanitäter und Rettungsassistenten, Sanitätshelfer und Rettungsdiensthelfer. Den „Sanitäter“ gibt es als Bezeichnung eigentlich nicht.


Wer ist was und darf was?


Einsatzsanitäter oder Sanitätshelfer wird man nach einer 80stündigen Ausbildung. Man darf eigenständig Veranstaltungen absichern (Sanitätsdienst) oder als Praktikant auf dem Rettungswagen (RTW) mitfahren.
Rettungsdiensthelfer und Rettungssanitäter haben 8 Wochen theoretische Ausbildung und 8 Wochen Praktika im Krankenhaus und auf dem RTW hinter sich gebracht. Sie können haupt- und ehrenamtlich als Fahrer eingesetzt werden. Die Ausbildung zum Rettungssanitäter ist damit ein sehr guter Einstieg ins Berufsleben. Eine akzeptable Bezahlung bereits nach 4 Monaten Vorbereitung.
Die medizinische Verantwortung auf dem RTW haben dann die Rettungsassistenten oder Notfallsanitäter. Dieses Berufsbild erwirbt man in einer 3-jährigen Ausbildung nach bestandenem Staatsexamen. Die Berufsaussichten sind perfekt: Auch hier gibt es einen Fachkräftemangel.
Was verbindet alle:


Sie kommen so nahe in das Leben von Menschen wie kaum eine andere Berufsgruppe. Die Patienten sind in Not, ungeplant, ungewollt, unvorbereitet: Wenn der Rettungsdienst kommt ist die Wohnung nicht aufgeräumt, die Kleidung nicht passend. So ungeschminkt bekommt man das Leben in Deutschland sonst nicht zu sehen. Mitten ins Leben hinein, manchmal auch mitten in die Sterbephase, entsteht ein sehr intensiver Kontakt mit dem Patienten. Näher geht es kaum. In einer anderen Lage würden Patienten die unbekannten Besucher nie so dicht an sich heran lassen.
So dramatisch wie es im Fernsehen scheint, ist die Arbeit der „Sanitäter“ jedoch selten: Bei 80% der Einsätze spielt Zeit keine Rolle. Ein Beispiel: Ein Mann, Mitte 40, sitzt im Kreise seiner Familie. Auf dem Weg aus der Haussauna sei er in etwas hineingetreten. Vielleicht eine Stecknadel. Er sehe am Fuß aber nichts. Andere sind gestern gestürzt, jetzt tut die Hüfte weh oder die Apotheke hat ohne Rezept das Grippemedikament nicht verkaufen wollen - „Da habe ich halt den Notruf gewählt“.


Ist die Situation - auch wenn die Zahl dieser Einsätze wie gesagt nur bei rund 20% liegt - deutlich kritischer, sind medizinische Erfahrung  und Einfühlungsvermögen gefragt.
Da entsteht zwischen Sanitäter, Patient und Angehörigen plötzlich etwas Besonderes.
Da kann man plötzlich spüren, wie nah sich Gottes Liebe anfühlt, wenn Menschen einander helfen.

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