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Es regnet. Und dabei taut es. Der lange Winter hat Spuren hinterlassen und unsere Dachrinne kaputt gemacht. Nun tropft es auf die Eingangstreppe. Wir haben Eimer unter die undichten Stellen gestellt. In unterschiedlichen Abständen fallen Tropfen hinein. Und so macht der Regen Musik. „I´m singing in the rain“, kommt mir in den Sinn. Ein Gute-Laune-Lied mitten im Grau.

Klar, manchmal nervt der Regen. Vor allem, wenn er sich hinzieht. Wenn wochenlang ein Tiefdruckgebiet das andere jagt. Wenn man kaum noch weiß, wie der Himmel hinter den Wolken aussieht. Und sich wundert, wie hell es ist, sobald die Sonne rauskommt.

Und doch: Wie glücklich können wir uns schätzen, dass wir in einer Region leben, in der es ausreichend regnet! Wir haben genug Wasser zum Trinken, Kochen und Waschen. Unsere Gärten blühen und unsere Früchte reifen.

Das ist nicht selbstverständlich. In trockenen Ländern warten und hoffen die Menschen auf Regen. Manchmal müssen sie weite Wege gehen, um an Wasser zu kommen. Jeder Tropfen ist kostbar. Weil er Leben bedeutet.

Ich nehme mir vor, nicht mehr über den Regen zu schimpfen. Lieber gehe ich ein Stück spazieren, spanne einen Schirm über mir auf und lausche dem Rhythmus der Tropfen. Dann kommt oft ganz von allein eine Melodie in den Sinn. Im Kopf summt ein Lied. Und plötzlich wollen die Beine tanzen.

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