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Klassenzimmer – kaum ein anderes Wort weckt so viele Bilder und Gefühle: Das erste eigene Klassenzimmer, in das man am ersten Schultag voller Stolz und Neugier die Schultüte trug; vielleicht aber gar nicht damit einverstanden, dass sich nun das Leben im Rhythmus des Gongs und der Nachmittag mit Hausaufgaben abspielte. Oder sind es Erinnerungen aus dem späteren Schulleben: Freundschaften, die ein Leben lang halten oder vielleicht auch die erste Liebe... Die Freude über gute Leistungen, das Gefühl erfolgreich zu sein oder der Tiefschlag weil man wieder ein „mangelhaft“ oder „ungenügend“ für sein Bemühen kassierte...

So unterschiedlich die Erinnerungen sind, so unterschiedlich sind Klassenzimmer selbst: Liebevoll eingerichtet, mit Bildern und Werken der Schülerinnen und Schüler dekoriert, ein Raum zum Wohlfühlen. Spartanisch mit Bänken und Stühlen, Pult und Tafel, dem obligatorischen, ehemals stabilen und heute mehr vom Kreidestaub zusammengehaltenen Schrank. Oder man hat noch das Bild aus Zeiten der Großeltern, als der Herr Lehrer mit dem Rohrstock hinter dem Katheter thronte und die Kinder davor zitterten.

In Klassenzimmern spiegelt sich das zeitgeschichtliche Verständnis von Bildung – zugespitzt gesagt: Soll Wissen in den Schülerkopf hineingetrichtert oder in guter Atmosphäre durch Anleitung das Wissen selbst geschaffen werden?

„Bildung ist seit der Reformation untrennbar mit der protestantischen Identität verknüpft, Bildung als ganzheitliche Persönlichkeitsbildung ist wesentlicher Bestandteil des evangelischen Profils.“ (Bildungskonzept für die Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern)

Mögen Klassenzimmer nicht Abfüllanlagen des Wissens, sondern Räume für eine ganzheitliche Persönlichkeitsbildung sein!

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