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Groß soll er sein: Mein Kind soll darin mindestens sechs Monate bequem liegen können, bis es sitzen kann. Klein soll er sein, damit er in den Hausflur passt. Hoch soll er sein, damit ich mich nicht so tief bücken muss, um das Kind herauszunehmen. Klein zusammenfaltbar, falls wir doch mal beim Opa im Auto mitfahren wollen.

Stabil soll er sein und auch den Spaziergang im Wald mitmachen: Vier große Räder mit Luftfederung also. Wendig soll er sein, damit ich in der Fußgängerzone nicht die Leute umrenne und um die Kurven komme: Also doch ein lenkbares Vorderrad?

Die Qual der Wahl liegt nun schon zwei Jahre zurück, aber ich kann mich noch lebhaft daran erinnern. Softtragetasche oder feste Wanne, schwedisches „In“-Modell oder günstigerer Ostimport? Erschreckend giftige Rückstände fanden sich in nahezu allen Modellen. Also doch gebraucht?

Dank Sponsoring der Großeltern kamen wir zu einem neuen, prestigeträchtigen Modell, das uns sehr viel Komfort bot. Eine horrende Summe, aber ich hatte das Gefühl: Das Geld fließt in die Sicherheit des Kindes. Schutzschale unseres Sohnes auf der Straße. So ein mütterlicher Vorsorgeinstinkt sagte mir damals: Das Beste ist gerade gut genug!

Seit unser Sohn ein Jahr ist, benutzen wir einen kleinen Buggy. Der passt bei der Tagesmutter in den Hausflur und besser durch die Straßenbahntüren. Samstags auf dem Markt muss der Rucksack her, unten passt nichts mehr drunter. Geht aber auch.

In unserer Straße begegnet mir nun häufiger ein alter Kinderwagen aus den 90er Jahren mit dunkelblauem Gestell, schmutzigen Rädern und einem wunderschönen dunkelblauen, fein kariertem Baumwollstoff. Irgendwie schön. Nix mit wasserabweisendem Technostoff. Das Kind darin sieht auch ganz gut behütet aus.

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