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Als Jesus einst auf dem Berg der Seligpreisungen von den Lilien auf dem Felde redete und von den Vögeln unter dem Himmel, da hat er die Katzen vergessen: die Katzen auf den Sofas unserer Wohnzimmer, auf schattigen Wiesen ausgestreckt im Sommer, auf Ofenbänken zusammengerollt im Winter. Die Vögel, meinte er, säen nicht und ernten nicht, sammeln keine Schätze und machen sich keine Sorgen. Und doch: Gott ernährt sie. Die Lilien, meinte er, arbeiten und mühen sich nicht – und doch sind sie schöner, viel schöner als selbst König Salomo in all seiner Herrlichkeit.

Und die Katzen? Leistungsdruck scheint ihnen völlig fremd; sie gönnen sich alle Ruhe der Welt und verschlafen fast zwei Drittel ihres Lebens. Ein Hetzen von Termin zu Termin kennen sie nicht; sie nehmen sich viel Zeit für sich: dehnen sich ausführlich, putzen mit Zunge und Pfote jeden Teil ihres Körpers, gähnen genüsslich.

Zeitverschwendung ist kein Wort, das in ihrem Vokabular vorkommt; stundenlang schauen sie aus dem Fenster den Vögeln nach, spielen mit einer Schnur oder einem Grashalm, rennen einem Stoffball hinterher. Daher, so hätte Jesus sagen können, schaut auf die Katzen und sorgt euch nicht um euer Leben.

Und er hätte hinzufügen können: Und wenn ihr euch dann abends - nach einem langen Tag - auf euer Sofa legt und eure Katze zu euch kommt, zärtlich auf euren Bauch steigt, anfängt zu treteln und dabei heftig zu schnurren und sich dann – noch immer schnurrend – auf eurem Bauch niederlässt, dann werdet ihr ahnen, wie ein Leben jenseits der Sorge aussieht. Darum sorgt nicht für das morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen.

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