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Katastrophenalarm. Historische, nie dagewesene Wasserhöchststände. Brechende Dämme. Schlammfarbene Wassermassen, die Häuser bis in den ersten Stock füllen. Das Hochwasser 2013 hat an vielen Orten in die Geschichte eingehen und traurige Berühmtheit erlangt. Die Katastrophe machte fassunglos. Menschen vor dem Nichts, die sich mit Tränen in den Augen aneinander festhielten.

Gestern noch das geliebte Zuhause mit vielen Erinnerungen und Habseligkeiten. Heute ein verwüsteter Ort, dem auch mit viel Arbeit und Mühe nicht mehr abzutrotzen ist, was das Wasser sich genommen hat. Viele Menschen standen plötzlich vor den Trümmern ihrer Existenz.

Die Frage um das Warum ist sofort da. Ein Versagen der Politik, die den Ausbau der Dämme nicht schnell genug vorangetrieben hat? Eine Auswirkung des Klimawandels? Eine Folge der immer stärkeren Gängelung der Flüsse? Viele Faktoren kommen in Betracht und alle Erklärungsversuche kommen doch zu spät.

Zeitungen bezeichneten das katastrophale Hochwasser als Sintflut. Mit den neuen Schreckensbildern wirkt die biblische Sintfluterzählung in der Tat plastisch und bedrückend. Bedrückend wegen der Zerstörung von Welt und Leben. Bedrückend, denn die Bibelgeschichte interpretiert die damalige Flut als eine vernichtende Strafe Gottes.

Am Ende der Sintflutgeschichte wandelt sich das Bild wieder: Gott richtet einen ewigen Bund mit den Menschen auf. Gnade und Beistand werden wieder sichtbar und gelten - auch heute. Auch wenn dies inmitten von Zerstörung unglaublich ist. Wo ist Gott in der Katastrophe?

Wenn Hilfskräfte aus Nah und Fern unermüdlich Einsatz um Einsatz fahren. Wenn Menschen über soziale Netzwerke anbieten, Familien bei sich aufzunehmen. Wenn Nachbarn bis zur Erschöpfung füreinander da sind und schier Übermenschliches leisten, dann bin ich mir sicher: Gott ist gegenwärtig. Vielleicht manchmal unsichtbar, aber nicht kraftlos. "Gott hat nur unsere Hände.", wusste Dorothee Sölle. Ich möchte ergänzen: "Und seine Kraft ist in uns mächtig, wenn wir helfen".

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