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"Brave Mädchen kommen in den Himmel - böse Mädchen kommen überall hin." Dieser freche Spruch deutet an: Der Himmel ist ein öder Ort - reserviert für brave und anständige Menschen – aber eher unattraktiv für Menschen, die Spaß am Leben haben. In die gleiche Richtung geht die Karikatur vom Münchner im Himmel, der mit Harfe und Flügeln ausgerüstet, den ganzen Tag zu frohlocken hat und das ohne Stärkung durch die vertraute Maß Bier. Ist so der Himmel?

Oder so, wie die afroamerikanischen Sklaven ihn in ihren Liedern besungen haben? Der Blick in den Himmel konnte sie in ihrem bedrückenden Alltag trösten und ließ sie sich auf das freuen, was sie im Moment entbehren mussten. "Heaven is a wonderful place", so war ihre Überzeugung. So oder so? Welches Bild auch immer, ob konkret oder offen, ob eher skeptisch oder voller Vorfreude - es versucht, zu erhellen, was für uns noch im Verborgenen liegt.

So hat auch Jesus seinen Zuhörern den Himmel vor Augen gemalt. Seine Geschichten lassen mich spüren: Der Himmel ist mehr als ein Ort. Er ist eine Wirklichkeit, die sich entwickelt - so wie ein kleines Samenkorn. Der Himmel ist da, wo Gott nahe ist und wo Gott sich durchsetzt. Und das ist nicht an Ort und Zeit gebunden. "Nicht wo der Himmel ist, ist Gott, sondern wo Gott ist, ist der Himmel," sagt der Theologe Gerhard Ebeling. So kann ich mich über den Himmel freuen, der sich für mich hier und heute öffnet. Und auf ihn kann, darf ich gespannt sein!

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