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Ich bin eine nicht wirklich erfolgreiche Hausfrau - dafür aber eine kluge und geschickte Jungfrau. Bevor sie jetzt völlig verwirrt sind, will ich es Ihnen erklären: Putzen, Dekorieren, Staubwischen und Wäsche machen, das ist alles nicht mein Ding.

„Das bisschen Haushalt“ ist für mich ein Gräuel. Obwohl es natürlich sinnvoll und im Ergebnis immer schön ist: Der Duft frisch gewaschener Wäsche, der Blick durch blankgeputzte Fenster, Deko-Elemente, die perfekt harmonieren: Ich finde das alles sehr schön – möchte es aber nicht selbst machen und habe auch wenig Talent dazu. Ich mache es, weil es gemacht werden muss. Ohne große Freude.

Mein Talent ist die Bevorratung wie im Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen. Was sich am Anfang wie ein Vorläufer eines Junggesellen-Abschied liest, ist in Wahrheit ein Gleichnis über zukunftsorientiertes Denken. Vor dem Hintergrund der Frage:  Wann kommt der HERR genau?
„Darum wachet! Denn ihr wisst weder Tag noch Stunde.“
Heute würde man sagen: „Be prepared!“

Zehn Frauen warten abends also auf ihren Bräutigam. Sie wollen ihn nicht heiraten – nur auf das Fest begleiten. Er verspätet sich und im wahrsten Sinne des Wortes gehen die Lichter aus. Die eine Hälfte der Frauen hat noch einen Ölvorrat, auf den frau zurückgreifen kann, die andere Hälfte nicht. Für die heutige Jugend übersetzt: Die einen haben Ladekabel und Powerbank dabei – die anderen nur noch 3 % Akkuladung.
Und weil die klugen Jungfrauen den törichten nichts abgeben, weil es dann nämlich für keine von ihnen reichen würde, ist die Tür zur Party des Jahres den unbedarften, den törichten Jungfrauen verschlossen.

Ich kenne die Geschichte seit meiner Kindheit: Öl in der Lampe, Powerbank und genügend Zigaretten, als ich noch rauchte, ein voller Kühlschrank und ein Vorrat an Ersatzlichterketten an Weihnachten sind genau mein Ding. Möglich, dass dieses Gleichnis als Kind eine gehörige Wirkung auf mich hatte: Zu den Törichten wollte ich nie gehören. Lieber einen Rucksack mehr mitnehmen.
Heute habe ich das Glück, dass ich in Haushaltsdingen mit meinem Mann größtenteils harmoniere: Er besorgt den Haushaltsteil, ich sorge dafür, dass das „Öl in unserer Lampe“ - als Metapher für volle Kühlschränke und mehr - nicht ausgeht.

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