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Etwas lässt mich erschaudern, macht mir Gänsehaut. Mal ist es wohlig, aufregend, ein schönes Gefühl. Mal ist es eher unangenehm: ich komme aus dem Wasser und friere.

Faszinierend an beiden ist: ich habe es nicht in der Hand. Mein Körper regt sich, ohne dass ich es beeinflussen kann. So ähnlich ist es auch mit Herzklopfen, weichen Knien oder Schweißausbrüchen.

Herzklopfen und weiche Knie: das kennen wir alle, wenn wir verliebt sind. Hier erleben wir besonders intensiv, wie das Gehirn eindeutige Botschaften an unseren Körper sendet. „saphira“ schreibt dazu in einem Internet-Forum: „Das Herzlein hüpft vor Freude beim Erblicken des/der Geliebten. Diese Herzhüpferchen sind wie kleine Schockwellen, wodurch der ganze Körper regelrecht schwingt. Das Blut schwappt hoch in Berg- und Talfahrt. Der Körper ist in höchster Freudespannung und die Gehirnwellen fließen schnell wie mit 10.000 Volt. (…)“ Da wünsche ich mir sofort, öfter verliebt zu sein… Und die Schweißausbrüche? Naja, darauf könnte man sicher gut verzichten…

Bungee-Jumper erleben vermutlich alle dieser körperlichen Regungen gleichzeitig, wenn sie sich aus 200 Metern Höhe fallen lassen. Vielleicht wollen sie das ja auch, neben dem Adrenalinkick auch spüren, dass sich etwas regt. Denn diese Signale, die der Körper in den verschiedenen Situationen an uns sendet, zeigen uns immer wieder von neuem: wir sind da - wir leben.

Ich kann meinem Körper nicht befehlen, Gänsehaut zu bekommen – ich habe es gerade im Selbstversuch getestet - oder meinem Herz, schneller zu schlagen. Es passiert ganz von alleine, die Kontrolle versagt. Ich finde das toll. Es gibt hier etwas, das zu mir gehört, das ich aber nicht beeinflussen kann, ich bin ihm ausgeliefert. Das lässt mich Mensch sein – weil sich etwas regt in mir, ganz von alleine. Ob Jesus auch Gänsehaut hatte?

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