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Einmal im Jahr tauschen wir unsere sicheren und bequemen vier Wände ein gegen das Zelt auf dem Campingplatz. Warum eigentlich, wo man es doch zuhause viel bequemer haben könnte? Zuhause leisten einem beim Zähneputzen keine Mückenschwärme Gesellschaft. Zuhause regnet es einem auch nicht in die Kaffeetasse. Zuhause bleiben Kälte, Wind und Wetter draußen und kriechen nicht wie beim Zelten durch jede Ritze. Und doch schreckt uns all das nicht davon ab, immer wieder zu campen. Ganz im Gegenteil: Vielleicht liegt genau darin der Reiz vom Urlaub im Zelt verborgen: Beim Camping wird plötzlich alles zum Abenteuer. Die wirklich wesentlichen Dinge spielen in unserem Alltag kaum noch eine Rolle. Jetzt müssen wir uns um sie kümmern: Wo bekomme ich Wasser her? Wo bauen wir das Zelt auf? Wird das Wetter halten? Und: Wird das Zelt halten?

Wenn wir zelten, dann spüren wir Himmel und Erde wieder. Für kurze Zeit sind wir den Urgewalten ausgesetzt. Wenn wir im Zelt sind, dann wissen wir: Zwischen uns und dem tobenden Regensturm da draußen sind kaum drei Millimeter Zeltplane. Und diese drei Millimeter sind in dem Augenblick alles – sie sind unsere ganze Rettung. Und plötzlich spüren wir, was es heißt, beschützt zu werden.
 
Und wenn das Campen vorbei ist, wenn der Alltag, das „richtige Leben“ uns wieder hat? „Laß´ mich wohnen in deinem Zelte ewiglich“ betet David in Psalm 61 zu Gott. Damit fleht David bestimmt nicht um einen ewigen Campingurlaub, denn irgendwann will wohl jeder wieder zurück in die Zivilisation. Der Vers zeigt uns vielmehr, dass Gott uns in unserem Leben genauso beschützt wie ein Zelt im Regen. Gott ist es, der den alles entscheidenden drei Millimeter dicken Schutz liefert, der uns und unser Leben ins Trockene holt. Und genauso, wie wir immer wieder zum Campen fahren, weil wir ja wissen, dass das Zelt halten wird, genauso können wir uns auch Gottes Schutz und Segen sicher sein. Ewiglich.

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