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Wie werden die jahrtausendealten Texte der Bibel für uns heute lebendig?

Einen Weg dazu bietet der Bibliolog. Er lädt dazu ein, sich in einer Gruppe mit biblischen Gestalten zu identifizieren und als diese auf Fragen zu antworten, die in der Bibel offen bleiben: "Eva, wie schmeckt die Frucht, die dir die Schlange anbietet?" "Simon, was bewegt dich dazu, einem fremden Menschen nachzufolgen?"

Mit unseren Lebenserfahrungen treten wir auf diese Weise in den Raum des Textes ein und entdecken ihn von innen. Die Antworten dürfen dabei ganz unterschiedlich sein – es gibt nie die eine richtige Antwort, sondern viele Deutungsmöglichkeiten, die sich gegenseitig ergänzen und bereichern.

Darin steht der Bibliolog in der Tradition des jüdischen Midrasch, der ebenfalls biblische Texte dadurch versteht, dass er ihre Zwischenräume mit Geschichten füllt. Dies ist kein Zufall, insofern der Bibliolog von dem jüdischen Nordamerikaner Peter Pitzele entwickelt wurde.

Der Bibliolog geht davon aus, dass auch Menschen ohne theologisches Studium und kirchliches Amt die Bibel entdecken und auslegen können. Nicht einmal eine enge Vertrautheit mit der Bibel ist Voraussetzung dafür. Manchmal tragen gerade Menschen, die bisher kaum Berührung mit der Bibel hatten, zu einem neuen Verstehen der Bibel bei. Für Menschen, die mit der Bibel sehr vertraut sind, ist der Bibliolog nicht selten ein Aha-Effekt: So habe ich den Text noch nie gehört!

Der Bibliolog lässt sich daher in Gemeindegruppen, im Gottesdienst, im Religionsunterricht und auch in Gruppen jenseits von Kirche und Schule einsetzen.

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