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Ihr Geruch ist unverwechselbar - mit Stoff überzogener Gummi. Gut, dass es mittlerweile mehr Pumpen gibt und dass meistens noch ein Schlafsack dazwischen ist, wenn es heißt: lege Dich auf Dein wackelndes Bett aus Luft…

Jeder hat andere Assoziationen beim Thema Luftmatratze. Und doch verbinden sie die meisten mit Ferien, Zelten, ja, vielleicht auch noch mit dem günstigem Gästebett, auf das man schon mal sein Haupt betten durfte...Übrigens: ich spreche hier nicht von diesen Plastikdingern, die nicht mehr als den Titel „Werbegeschenk“ verdienen. Eins steht fest: wir wollen die Erinnerung an die echte Luftmatratze nicht missen, auch, wenn sie mittlerweile fast überall den viel bequemeren, „selbstaufblasbaren“ Matten weichen musste.

Meine Beziehung zur Luftmatratze ist untrennbar mit dem Zeltlager der evangelischen Jugend verbunden, in das ich mehrere Sommer hintereinander ab dem jugendlichen Alter von 12 Jahren fahren durfte. Wie waren wir aufgeregt! Das erste Mal ohne Eltern in die Ferien, wenn auch nur 50 Kilometer weg von zuhause. Das Gefühl des Neuen, die Neugier auf neue Freundinnen und vielleicht sogar Freunde, das kleine bisschen Unabhängigkeit vom Elternhaus...all das war mit im Gepäck und natürlich - die Luftmatratze!

Sie war neben dem Schlafsack das wichtigste Utensil. Meine war rot mit schwarzen Karos, sicher ist sie mittlerweile undicht. Apropos: es war natürlich ein Wahnsinns-Spaß, nach dem Aufblasen der Zeltnachbarin oder anderen interessanten Personen wieder die Luft raus zulassen...am besten, während derjenige drauf lag!

Abgesehen von ihrem Einsatz als Scherzartikel war die Luftmatratze natürlich noch eine perfekte Sitzgelegenheit am Lagerfeuer, vor allem, wenn einen zu fortgeschrittener Stunde, beim Erzählen oder beim Singen mit Gitarre, allmählich die Müdigkeit packte – nach einem aufregenden Tag mit Schnitzeljagd, Küchendienst und Schwimmen in der Isar...Wenn es in Strömen regnete und das halbe Zeltlager weg schwamm, dann konnte man die Matratze immer noch als Schutz auf dem Kopf tragen. Regenschirme hatten wir damals noch nicht im Reisegepäck...

Sie merken, ich möchte die Zeit im Zeltlager nicht missen. Es hat mir so gut gefallen, dass ich drei Sommer hintereinander dabei war. Urlaub mit den Eltern war in dieser Zeit „uncool“. Ich danke der evangelischen Jugend im Nachhinein für diese Erfahrung und dieses Angebot. Wer weiß, ob ich sonst meine Luftmatratze so schätzen gelernt hätte…

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